Salzenforst: Eine Streife des Verkehrsüberwachungsdienstes der Polizeidirektion Görlitz hat am Dienstagmittag am Rastplatz Oberlausitz-Nord bei Salzenforst einem Panzertransport die Weiterfahrt untersagt. Eine polnische Spedition sollte im Auftrag der US-Armee sechs Panzerhaubitze vom Typ M109 nach Bayern, zum einem Truppenübungsplatz, bringen. Doch die von der Firma genutzten Auflieger waren allesamt völlig ungeeignet.
Bei einer genauen Kontrolle der Polizei stellte sich heraus, dass die erforderlichen Dokumente und Genehmigungen fehlten, die Ladung mit 3,18m zu breit ist und vor allem viel zu schwer war. Die erfahrenen Polizisten wogen jedes der sechs Gespanne: Bis zu 16 Tonnen waren diese überladen! Auch fehlten dem Convoy die erforderlichen Begleitfahrzeuge. Einige der Fahrer hatten zudem ihre Lenk- und Ruhezeiten überschritten.
Im Ergebnis der langen Mängelliste untersagten die Verkehrspolizisten den Fernfahrern die Weiterreise, bis geeignete Fahrzeuge zur Verfügung stehen und die erforderlichen Transportgenehmigungen vorliegen und Auflagen erfüllt werden. Am Donnerstagvormittag wurde damit begonnen, die sechs wegen verschiedener Mängel gestoppte Schwerlasttransporte umzuladen.
Es lag nun am Spediteur, die aufgezeigten Mängel abzustellen. Er hat dazu am Donnerstagmorgen die ersten drei Ersatzfahrzeuge zu dem Autobahnrastplatz beordert. Im Beisein von Angehörigen der US-Armee und beratenden Beamten der Polizei begann der Unternehmer, seine medial bundesweit in den Fokus gerückte Fracht umzuladen. Sein Ziel war es, noch am Donnerstag alle Auflagen zu erfüllen.
Nach und nach trudelten die Genehmigungen bei der Polizei ein. Doch wurde ein Problem gelöst, gab es wieder fünf neue. So passten die Auflieger nicht zur Zugmaschine und das Gewicht war noch nicht richtig verlagert. Bis zum Abend zog sich die Maßnahme und Verladung hin, bis gegen 23:00 Uhr auch der letzte Transporter vom Rastplatz fahren konnte.
Mit einem Trick versuchte man dann noch die Polizei zu überlisten. Einer der Schwerlasttransporte fuhr bis zum nächsten Parkplatz bei Ohorn, koppelte seinen mit dem Panzer beladenen Auflieger ab, fuhr erneut in Richtung Bautzen auf den Parkplatz. Nun hoffte man, dass man mit der gleichen Zugmaschine noch eine Genehmigung erhalten könne, um aus den Fängen der Polizei zu entkommen.
Doch die Beamten sind ja nicht dumm, kamen dem Unternehmen auf die Schliche und legten die noch wartenden Transporter in Ketten, bis die passenden Zugmaschinen vor Ort waren.
Über die Ahndung der ursprünglich festgestellten Ordnungswidrigkeiten wird nun die Bußgeldstelle der Landesdirektion zu befinden haben. Dazu werden die entsprechenden Ordnungswidrigkeitenverfahren in den kommenden Wochen der Behörde übergeben.
Eine Geschichte, die man so nicht jeden Tag erlebt.
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