Kleinhänchen: Gleich vorweg, der folgende Spielbericht enthält sehr viel Ironie, Satire und eine menge spaßiger Kommentare. Nehmt ihn also nicht ganz so ernst! 😉

„Gemeindederby in Kleinhänchen“, „Das Spiel des Jahres“, „Das Duell am Kleinhänchner Wasser“ – die Medienberichte vor dem Spiel überschlugen sich. Ein hohes Polizeiaufkommen machte sich bereits am Morgen auf den Weg in das kleine beschauliche Kleinhänchen. Mehrere Sicherheitsringe wurden rund um das Mandel-Lugge-Stadion aufgebaut, um ein aufeinandertreffen beider Fanlager zu vermeiden. Bereits in Großhänchen, Auschkowitz, Uhyst a.T. und Jiedlitz wurden Kontrollen durchgeführt. Auf der Sportplatzstraße positionierten sich mehrere Wasserwerfer. Der Gästeblock füllte sich schnell. Bis zum Anpfiff waren rund 1.500 Gäste aus Burkau angereist. Und das, obwohl heute nur die zweite Mannschaft des SV Burkau beim SC Kleinhänchen auflief.

11. Spieltag in der 1. Kreisklasse des Kreises Westlausitz, 14:00 Uhr, Schiedsrichter Jan Hildebrandt pfiff pünktlich an. Pünktlich zum Anpfiff setzte der Regen an. SCK-Trainer Daniel Pohling sagte vor dem Spiel: „Sollte hier der Regen einsetzen, haben wir einen klaren Vorteil und können dieses bristante Derby für uns entscheiden.“ Nach wenigen Minuten zündeten unbelehrbare Gästefans bengaische Feuer, schmissen sie aufs Feld. Das Spiel wurde kurz unterbrochen, konnte aber fortgesetzt werden. 18.500 Fans auf der Heimseite blieben ruhig, ließen sich nicht provozieren.

Auf dem Rasen legten die Gastgeber los wie die Feuerwehr. Bereits nach wenigen Minuten setzte Kevin Mandel sich über die rechte Seite durch und nagelte den Ball von der Grundlinie noch an den Pfosten. Kurz darauf zappelte der Ball dann im Netz. Nach einer klasse Leistung im Mittelfeld stand Kevin Lugge goldrichtig und verwandelte zur Führung für den SCK. 1:0 in der 14. Spielminute. Kurz darauf sollte der Ball erneut im Netz liegen. Nach einem Abstoß von Kleinhänchens Schlussmann Dominik Anders setzte der Ball ein Mal auf und hüpfte über die gesamte Abwehr der „Burkschen“. Kevin Lugge lief durch und schob den Ball an Gästetorwart David Kliem vorbei. 2:0 bereits nach 16 Minuten.

Burkau fand heute absolut nicht in das Spiel, die Gästefans wurden unruhig. Abstöße oder Befreiunsschläge kamen postwendend zurück. Auch die Einwechslung von Dominic Bielig, der in Fachkreisen auch der „neue Bomber der Nation“ genannt wird, brachte kein Schwung in das Spiel des SVB. David Gruschka staubte nach einer guten Parade von David Kliem zum 3:0 ab. 25 Minuten waren hier gespielt. Wie auch nach dem ersten Treffer, kam es erneut zwei Minuten später zu einem fast identischen Tor. Dominic Anders schlägt ab und diesmal versenkt Mohammad Ullah Khan das Ding direkt – 4:0 nach 27 Minuten. Zwei Assists für einen Torwart, das gibt es nicht oft.

Kurz vor der Pause schwächelten die Gastgeber dann. Burkau kam ins Spiel und war für 3 bis 4 Minuten die klar bessere Mannschaft. Ob das positiv für die zweite Hälfte stimmt? Nicht wirklich. Denn noch vor der Pause erhöhte David Gruschka mit seinem zweiten Treffer zum 5:0. David Kliem kassierte sein 40. Saisongegentor bei der zweiten Mannschaft des SV Burkau. Grandiose Stimmung auf der einen Seite, wütende Fans auf der anderen. Während die Laola-Welle durch das weite Rund schwappte, pöbelten die Gästefans herum. Nach 45 Minuten pfiff Schiri Hildebrandt das bristande Gemeindederby zur Pause.

Kuriose Szenen dann in der Pause. Hunderte Gästefans aus Burkau machten sich bereits auf den Heimweg. Mit lauten „Wir ham die Schnauze voll“ gesänge zogen sie zum Ausgang. 0 Punkte aus 9 Spielen, das war einigen einfach zuviel. Verständlich. Auf Kleinhänchner Seite dagegen gute Stimmung in der Kabine. Während man im Pokal am Mittwoch noch 0:9 auf den Sack bekam, wollte man heute den vielen Fans eine Wiedergutmachung bieten. Das gelang in Halbzeit 1 auch bestens. Aber sie wollten mehr.

Nach dem Seitenwechsel die Gäste wie ausgewechselt. Ob Messi hier noch was reißen kann? Clemens „Messi“ Rast kam in der Halbzeit für Toni Weber und brachte etwas schwung in das Spiel der Burkschen. Leichte Anfeuerungsversuche schalten aus dem Gästeblock durch das Stadion, aber auch nur kurz. Der berühmte K-Block, auch Kleinhänchen-Block genannt, machte wieder ordentlich rabauz. Natürlich ließen es sich die Ultras Kleinhänchen nicht nehmen und hingen geklaute Gästeschals und Fahnen über den Zaun hinter dem Tor. Der ein oder andere Bengalo hat es auch in den Heimbereich geschafft und musste natürlich präsentiert werden.

Nach einer kurzen Nebelpause ging es weiter mit Fußball – und wie. Kevin Lugge schoss in der 55. Minute das 6:0 und brachte die Hausherren auf die Siegesstraße. War es bis hier hin noch knapp, sollte der letzte Kritiker nach dem 6:0 wohl schweigend eine Bockwurst essen gegangen sein. Einige von diesen Bockwurstessern verpassten dann drei Minuten später in der 58. Spielminute das 7:0 von David Gruschka. Drei Tore von Kevin Lugge, drei Treffer von David Gruschka. Läuft bei denen! Beide trafen sich kurz an der Mittellinie. Die guten Außenmikrofone schnappten eine Wette auf. Derjenige, der am Ende des Tages weniger Treffer hatte, muss der Mannschaft eine Runde ausgeben.

Traier Daniel Pohling wechselte in Minute 65. Stefan Kreuz verließ den Platz, Abolfazl Mohammadi betrat den Platz. Der Millionen-Neuzugang von Tractor Kamenz orientierte sich sofort nach vorn, aber ein Treffer blieb ihm verwert. Burkaus Abwehrbollwerk stand nun besser, Kleinhänchen kam nicht mehr durch. Die beiden Duellanten Kevin Lugge und David Gruschka wurden nun gut gedeckt. 5 Minuten nach dem Wechsel traf dann der Bruder von Kevin, Pierre Lugge, zum 8:0 in der 60. Spielminute. Er belohnte sich für seine vielen Chancen und Torvorlagen. Hängende Köpfe bei Burkau, Kleinhänchen drückte weiter.

Immer wieder schaffte es Burkau in der Schlussphase kleine Stiche zu setzen, immer wieder kamen sie vor den Kasten der Hausherren, aber ein Treffer sollte ihnen nicht gelingen. Stattdessen klingelte es wieder im eigenen Kasten. In der 73. Minute ging Kevin Lugge im privaten Duell in Führung, 9:0 in der 73. Minute. Burkaus Abwehr zog sich nach dem Treffer zurück. 11 Leute im Strafraum, sie wollten ein zweistelliges Ergebniss verhindern. 10 Minuten passierte nicht viel. Zwar kam der SCK immer wieder vor den Kasten der Gäste, aber Schlussmann David Kliem verhinderte bis hierhin schlimmeres. Aufregung dann in der letzten Spielminute. David Kliem hat die Hand im Strafraum auf dem Ball, doch der eingewechselte Abolfazl Mohammadi spielt den Ball weiter und schiebt ein zum 10:0. Große Aufregung, viel Gemecker, aber Schiri Hildebrandt diskutierte nicht lang und pfiff das Spiel ab.

10 Tore, alle auf der Seite von Kleinhänchen. Mehr Chancen, mehr Ecken, verdienter Sieg des SCK. Immerhin eine Statistik dürfte heute klar an Burkau gehen: 11x durften die Gäste anstoßen, Kleinhänchen nur 1x. Nach dem Spiel kam es am Ausgang noch zu kleineren Vorkommnissen zwischen den Fans und der Polizei, aber es blieb während der Abreise halbwegs ruhig. Die Mannschaft feierte nach dem grandiosen Sieg im der Derby noch lange vor dem Block mit den Fans. Anschließend wurde im Sportlercasino von Lothar Jaurich ausgiebig getrunken. Der SC Kleinhänchen steht nun, zumindestens bis Morgen, auf Platz 2. Burkau bleibt auf Platz 11 mit 0 Punkten.

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